Samstag, 26. April 2014

Löwenzahn und Entschleunigung




- Ein kleiner Exkurs in meine Sinneswahrnehmung:

1,5 Wochen sind wir nun unterwegs. 
Als wir losritten, blühten die Löwenzahnblumen gelb. 
Jetzt sind sie zu anmutig, perfekt geformten, anatomisch beachtlichen Pusteblumen mutiert. 

Meine Frage an alle (Hobby-)Biologen da draußen:

Woher kommen die Samen mit ihren Privatjets?
Werden die gelben Blütenblätter zu den kleinen transparenten Schirmchen?
Oder verstaut die Blume das in ihrer Dolde?
- Ich verzichte absichtlich darauf, es zu Ecosionen (googlen für Ökos ;) )

Mein inneres Kind zieht wieder neugierig und staunend durch die Welt. 
Sich über alles wundernd, was blüht, summt, sirrt und sich verwandelt. 

Verwandeln tut sich auch die Sprache. 
Alle 30-50km klingen die Menschen anders. 
Manchmal sind es nur Phrasen.
Manchmal Redewendungen und Bezeichnungen.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Löwenzahn. 
Ab Sachsendorf hieß diese Pflanze plötzlich "Kuhblume". 
Hier in Naumburg (und schon in Mücheln) erhielt das alles bezeichnende Füll-, und 
Personalwort "meiner" 
(gesprochen: mäeinöur) Einzug.

"Joa Meiner…komme mal here." 
"Ja" wird hier zum "nu" oder "na".
"Weißt du" zu "weeßte". 

Entschleunigt durch das eigene Land reisen zu können, ist wunderschön.
Ich bekomme einen ganz neuen Blick auf Deutschland und 
die der deutschen Sprache eigenen Dialekte.

In diesem Sinne: 
"Joa Meine, packt euer Gelumpe und ziehet aus in die Welt." 


1 Kommentar:

  1. Ich hatte mich mal das gleiche gefragt! :-) Dann beobachtet: Die Löwenzahnblüte schließt sich, und aus dem Blütenzentrum wachsen von unten die federleichten Schirmchen empor. Die Blütenblätter trocknen und fallen ab. Danke für deinen Blog! Wunderbar sich mitzufreuen!

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